In dem Artikel „Ich kann besser Ski fahren als Fußballspielen“ aus der Super Sonntag vom 08.01.17 äußert sich Florian Meise zum Investoreneinstieg der Gruppe um Michael Kölmel, der er selber angehört.
Zunächst werden einige der allgemeinen Bedingungen des eventuellen Einstieges erläutert, dabei wird aber lediglich von einem Interesse an 49,9 Prozent der Anteile der Spielbetriebs-GmbH berichtet, tatsächlich soll auf einer Mitgliederversammlung über einen Verkauf von 80 Prozent abgestimmt werden. Der Verkauf der restlichen 30,1 Prozent soll erst zu einem späteren Zeitpunkt bei Fall der 50+1 Regel erfolgen.
In dem Artikel wird herausgestellt, dass das Interesse an Alemannia Aachen auf die Wette mit Michael Kölmel zurückzuführen ist.
Florian Meise erläutert, dass er zwar selber nichts mit Fußball zu tun hat, aber glaubt, dass Alemannia Aachen Substanz habe. Ferner gibt er zu, dass der Einstieg ein Risikoinvestment wäre. Die Investorengruppe würde nur Gewinn machen, wenn die Alemannia wieder sportlich erfolgreich wäre. Das Risiko bedeutet für die Investoren, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Geld mit der Alemannia verdienen werden. Diese Aussagen werfen erneut die Frage auf, was mit der Alemannia passieren wird, wenn das Risikoinvestment fehlgeschlagen ist? Meise fügt hinzu, dass der Aufstieg auch mindestens zwei Jahre brauchen würde. Er selber will Kapital und wirtschaftliche Kompetenz mitbringen, für die sportliche Kompetenz wären Kölmel und Wolfgang Holzhäuser zuständig.
Leider wird in diesem Artikel erneut deutlich, dass das Angebot und vor allem der Erfolg des Angebotes der Gruppe um Kölmel wenig Perspektive hat. Abgesehen davon, dass eine Millionen Euro pro Jahr auch in der vierten Liga nur schwer zu einem Aufstieg verhelfen können (zu Beginn der Spielzeiten in der Regionalliga hatte die Alemannia ein ähnliches Budget und der Aufstieg gelang trotzdem nicht), ist die sportliche Kompetenz wohl enorm in Frage zu stellen. Andere Konkurrenten aus der Regionalliga können wohl ähnliche oder weitreichendere sportliche Kompetenz aufweisen als die, welche Michael Kölmel und Wolfgang Holzhäuser einbringen wollen.
Der diplomierte Betriebswirt Wolfgang Holzhäuser ist ehemaliger Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, innerhalb seiner 23 jährigen Tätigkeit beim DFB übernahm er vor allem wirtschaftliche Aufgaben. Er verfügt somit zweifelsfrei über wirtschaftliche Kompetenz, doch ob seine sportliche Kompetenz ausreicht, um das Ruder bei der Alemannia rumzureißen und Richtung Aufstieg zu bringen, darf zumindest bezweifelt werden. Zudem dient Herr Holzhäuser der Investorengruppe lediglich als Sprecher und soll nach einem Jahr wieder von Bord gehen.
Michael Kölmel hat, nachdem seine Filmverleihfirma insolvent gegangen war, mit dem Einstieg in diverse Traditionsvereine versucht, Geld zu verdienen, (also so wie er es jetzt mit der Alemannia vor hat) indem er diese wieder zu sportlichem Erfolg bringen wollte. Er hat rund 120 Millionen DM investiert, allermeistens ohne Erfolg. Auch die Firma, mit denen er diese Geschäfte vollführte, musste Insolvenz anmelden.
Später wurde er sogar wegen Untreue und Insolvenzverschleppung zu 22 Monaten auf Bewährung verurteilt. Michael Kölmel ist mitverantwortlichen für den Einstieg von Red Bull in den Deutschen Fußball.
Auch hier ist sportliche Kompetenz mehr als fragwürdig und die Vertrauenswürdigkeit der Person Kölmel kann bei solch zwielichtigen Geschäften auch in Frage gestellt werden.
Der gesamte Artikel kann hier eingesehen werden: http://epaper.supersonntag.de/ausgaben/gen_artikeljpg_start.php?datum=20170108&ausgabe=ssf0&seite=11&aressort[0]=ssf0_sport&artikeljpg=dtipage-16210464_394640401.jpg